Reise in den Norden Chiles – Kathi

Hallo ^^

Nein, ich wurde nicht während eines Erdbebens verschüttet oder unter einem Tsunami begraben, ich war einfach nur zu faul diesen Blog zu schreiben. Aber war das nicht irgendwie früher oder später abzusehen? 😀

Bevor ich jetzt wirklich über meine Nordreise schreibe, will ich noch kurz sagen, dass ich wieder in der Schule seit drei Wochen bin ( wurde auch mal Zeit 😉 ) und mich nicht mehr in meiner ersten Gastfamilie befinde, sondern wechseln musste. Wenn ich es nicht vergesse schreibe ich dazu aber auch nochmal einen eigenen Blogartikel. Aber alles gut in der neuen Familie. Der Wechsel war traurig, aber ich hab mich doch unerwartet schnell eingewöhnt.

Fangen wir nun aber ganz vorne an: Am 8.3. stieg also unsere 35 Mann Gruppe von Austauschschülern um acht Uhr ins Flugzeug nach Calama. Die Stadt diente uns jedoch nur als Anreiseflughafen, denn sobald wir ankamen ging es gleich mit dem Bus weiter nach San Pedro de Atacama. Auf dem Weg war zu allen Seiten nur Wüste zu sehen und wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat sieht, klingt das wahrscheinlich langweilig, aber es war einfach nur wunderschön und beeindruckend, besonders als Deutscher, der zwar alle Baumtypen auseinander halten kann, aber noch nie ein wirklich trockenes Stück Land zu Augen bekommen hat. San Pedro de Atacama entpuppte sich als ein so schönes Städtchen, dass es definitiv zu meinen Liebsten hier in Chile gehört, besonders wegen seines lateinamerikanischen Flairs, den ich bis jetzt noch nie so extrem gespürt hatte. Angekommen bekamen wir erstmal ein warmes Mittagessen und gleich im Anschluss ging es zum „Valle de la Luna“ ( Tal des Mondes ) Dort durften wir den Sonnenuntergang bestaunen und auch sonst eine wahnsinnige Aussicht genießen.

Am nächsten Tag, welcher zum Aktivtag gekürt wurde, schwangen wir uns auf ein paar steinharte Fahrräder und machten eine kleine Tour zu einer nahegelegenen Ruine von den Ureinwohnern ( hätte ich an dieser Stelle besser aufgepasst könnte ich auch den genauen Namen von jenen nenne 😀 ) . Doch das war es natürlich noch nicht mit dem Sport, wozu heißt der Aktivtag schließlich Aktivtag, denn am Nachmittag ging es zum „Valle del Muerte“ ( Tal des Todes ) Und in diesem Tal stürzten wir uns ausgestattet mit ein paar Boards in den sicheren Tod 🙂 Der Fachausdruck hierfür ist „Sandboarden“ und wie man sich vielleicht schon denken kann, funktioniert das eigentlich einfach nur wie Snowboarden nur halt auf dem Sand. Ich sag euch das war ein MORDSMÄßIGER Spaß, der jedoch keine Toten abverlangte und wir zum Glück vollzählig zum Hotel zurückkehren konnten 😀

Donnerstag durften wir uns um vier in aller Frühe aus dem Bett quälen, was uns Teenagern definitiv mehr abverlangte als der Aktivtag. Jedoch war es all das Leid wert, denn unser Ziel waren die Geysire von Tatio, welche mich total überwältigt haben. Man muss jedoch sagen, dass man sich Geysire oder zumindest diese, nicht wie im Film vorstellen sollte, wo das heiße Wasser fontänenartig ausgestoßen wird. Man kann sagen, dass es ein bisschen vor sich hinbrodelt und Rauch darüber schwebt. Dazu riecht es ziemlich unangenehm, aber wir haben uns trotzdem alle so nah es ging zu den Geysiren gestellt, weil eine unglaubliche Kälte dort oben auf 4300 Metern herrschte. Wundert euch also nicht, warum ich auf den Bildern eine dicke Daunenjacke trage im achso warmen Chile.

Und dann ging es zum nächsten Klimaextrem, wo wir uns in der Wüste zwischen Salzseen und Flamingos wiederfanden.

Am Abend hatten wir dann noch eine kleine Musikveranstaltung am Feuer und unter dem klaren Sternenhimmel, welchen ich noch nie zuvor so sehen konnte.

Freitag mussten wir dann leider San Pedro de Atacama schon verlassen und bevor es noch weiter in den Norden ging, machten wir einen Abstecher in die größten Miene weltweit. Es kam einem wie eine Sci-Fiction Stadt vor, besonders die gigantischen Transporter und die rauchenden Fabriken. Ich will gar nicht wissen wie umweltschädliches das Ganze eigentlich ist…

Die restliche Zeit des Tages ging leider auf die Fahrt nach Iquique drauf und so ging es mit unserer Sightseeing-Tour erst am Samstag wieder richtig weiter.

Am Morgen fuhren wir zu einer Geisterstadt, wo früher die Mienenarbeiter lebten, die Salpeter abbauten. Und wer weiß, vielleicht tuen ihre Seelen das auch immer noch 😉 Zumindest war es wirklich nicht ganz ohne durch diese verlassene Stadt zu laufen, aber wir konnten uns wenigstens glücklich schätzen nicht die Nachtführung genommen zu haben. Gleich im Anschluss gingen wir zu einem Naturgebiet, wo es jedoch außer einem kleinen Tier nichts zu sehen gab und wir stattdessen uns nur einen sehr langen Vortrag anhören durften. Danach besuchten wir noch ein paar Kirchen und dann endete auch schon der Tag und wir hatten die letzte Übernachtung unserer Reise vor uns.

Am Sonntag waren wir alle eigentlich nur übermüdet, doch das hielt niemanden auf noch die „Esmeralda“ , ein wichtiges Schiff in der chilenischen Geschichte, zu besuchen. Danach schunkelten wir noch ein bisschen auf einem Boot herum und beneideten die Seerobben, die faul herumlagen.

Langsam näherten wir uns dem Ende unserer Reise und besuchten noch ein Theater, gingen Essen und fuhren schließlich zum Flughafen um wieder zurück nach Santiago zu fliegen.

Zum Schluss also noch mein Fazit der Reise: Es war atemberaubend und ich kann nicht glauben wie naiv und dumm ich war, zu denken, dass der Norden langweilig ist. Ich hätte definitiv einen so wunderschönen Teil Chiles verpasst, wenn ich zuhause geblieben wäre. Die Landschaft war unglaublich beeindruckend und ich weiß, dass ich so etwas allzu bald wohl nicht mehr sehen werde. Danke Mama und Papa, dass ihr mir es ermöglicht habt diese Reise zu machen! ❤

 

 

 

3 Gedanken zu “Reise in den Norden Chiles – Kathi

  1. KathiT schreibt:

    Hi Kathi 😊 tut mir voll leid, dass ich solange nichts mehr unter deine Einträge geschrieben hab. Ich in letzter Zeit ziemlich viel Stress in der Schule. Ich hab die 11. Klasse ganz schön unterschätzt. Achja und wir haben dieses Jahr bei der Schüler Flag Liga kein einziges Spiel verloren und sind Erster 😍 Freut mich aber, dass wenigstens du so viel erlebst. Ist ja nicht so schlimm, dass du nicht mehr so regelmäßig Einträge verfasst hast, da hab ich zumindest nicht so viel verpasst 😏

    Fühl dich gedrückt, Deine Kaddi 😊

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