Clara – Patagonia Tour Teil 1

Teil 1

20.-28. Oktober 2015

Anfang November schrieb ich:

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Teil 1 der Tour

Ich bin jetzt seit einer Woche wieder hier in Realicó, nachdem ich fast 3 Wochen auf Reisen war. Die von meinem Rotary-Distrikt organisierte Patagonientour begann in der Stadt Mendoza, wohin ich und Marissa, das Mädchen aus den Niederlanden, das auch in meinem Club ist, ersteinmal 9 Stunden im Bus fahren mussten. In Mendoza, einer sehr sehr grünen Großstadt mit vielen Bars und Cafés, haben wir einen Tag mit den anderen Austauschschülern verbracht und durften sowohl einander als auch die Stadt kennenlernen. Mit dabei waren außer uns noch Österreicher, Däninnen, Französinnen, Belgier, eine Amerikanerin und andere Deutsche, insgesamt 26 Austauschschüler, die von 4 Rotariern begleitet wurden. Die erste richtige Station nach einer Nacht im Reisebus war die Küstenstadt Puerto Madryn in der Provinz Chubut am Atlantik. Dort haben wir 3 Nächte in einem kleinen Hotel verbracht und von der Stadt aus Ausflüge unternommen. Am ersten Tag ging es, nach einem Museumsbesuch zum Thema, auf ein Boot und Waale zu beobachten. Und nach einiger Zeit hat man tatsächlich ab und zu Schwanzflossen gesehen oder andere Körperteile, die aus dem Wasser aufgetaucht sind. Es waren einige Weibchen mit ihrem Kind unterwegs und das ganz nah an der Küste. Manchmal sind sie sogar unter dem Boot entlanggeschwommen. Es war wirklich unglaublich und ich habe die Stunden auf dem Boot sehr genossen, auch wenn es eiskalt war und wir ziemlich nass geworden sind. Am Nachmittag haben wir, ebenfalls in der Nähe der Stadt, eine Traditionelle Estancia, in diesem Fall eine Schafsfarm, besucht. Zuerst durften wir dort eine Merienda (Mahlzeit am Nachmittag) bestehen aus Tortas Fritas (ähnlich wie Donuts, nur dass sie im Teig keinen Zucker haben) und Mate, der nicht allen Austauschschülern schmeckt, genießen. Danach haben sie uns einiges über die Schafszuch erzählt und wir haben das Scheren von 2 Schafen miterlebt. Das alles in miten der typischen patagonischen Landschaft wurde schließlich mit einem gemeinsamen Asado (wisst ihr noch: Grillabend. Langsam haben sich es bestimmt alle gemerkt :D) abgerundet.

Am zweiten Tag in der Stadt sind wir zur Punta Tombo gefahren, einer Stelle am Meer, an der man Pinguine in freier Natur betrachten kann. An beiden Tagen hatten wir einen Guide dabei, die uns sehr viel Information zu den Tieren, Pflanzen, aber auch zur Wirtschaft der Region gegeben hat. Dabei kam es aber natürlich auch darauf an, wie die Spanischkenntnisse des einzelnen Austauschschülers waren, und da gab es wirklich riesige Unterschiede.

Die nächste Station war die touristische Kleinstadt El Calafate, von der aus man den Nationalpark Los Glaciares (Die Gletscher) am besten erreichen kann. Im Zentrum der Stadt gab es ganz viele hübsche Läden, besonders für Schokolade, aber auch wunderschöne, für Patagonien typische Souvenirs (Artesanales, also handwerklich). Dort habe ich mir auch meinen ersten eigenen Mate gekauft, also den Behälter für das Getränk, denn meine Freunde und ich haben es sehr vermisst, das in Gesellschaft regelmäßig zu trinken. Außerdem sind wir Waffeln essen gegangen. An einem Tag sind wir also in den Nationalpark Los Glaciares zum Gletscher Perito Moreno gefahren, der einer der bekanntesten ist, weil man ihn direkt von Land erreichen kann, ohne mit einem Boot zu fahren (kommt natürlich darauf an, von welcher Seite). Das südlich-patagonische Eisfeld teilen sich übrigens Chile und Argentinien.

Von Guides wurden uns unterhalb des Gletschers Platten mit Spykes an die Schuhe gebunden und dann sind wir auch schon losgestapft in einer Gruppe von 15-20 mit zwei erfahrenen Gletscherwanderern, die uns geführt haben. Und so sind wir ca. 1,5 Stunden mit ganz vielen Pausen in einer Reihe über den Gletscher gelaufen, was sich jetzt echt schon wieder unrealistisch anhört und für mich das unglaublichste Erlebnis der ganzen Reise war.Durch die Relfexion schien der Gletscher ganz blau und an vielen Stellen gab es tiefe Krater voll mit Wasser. Am Schluß gab es es im Eis Whiskey beziehungsweise für uns natürlich Wasser mit Gletschereis und eine kleine Praline (Bon Bon – mit Erdnusscreme), bis wir dann auch schon wieder Absteigen mussten. Der Teil, den wir gesehen haben war groß, ist aber nur ein winziger Teil von der gesamten Fläche des Gletschers, nämlich 250 km².

Nachdem wir unser Lunchpaket genossen hatten, sind wir zu einer anderen Stelle gefahren, wo wir einen Pfad mit ganz vielen Aussichtspunkten gegangen sind, um den Gletscher noch einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ab und zu sind sogar Stücke des Eises mit lautem Krachen ins Wasser gefallen.

Am nächsten Tag haben wir eine Bootstour über den Lago Argentino gemacht, die bestimmt 6 Stunden ging. Im Boot gab es Stuhlreihen wie im Kino und an allen Seiten große Fenster. Mit der Zeit sind immer größere Eisberge aufgetaucht, an denen wir ganz knapp vorbeigefahren sind und andere Gletscher des Nationalparks haben wir auch beobachtet. Draußen haben wir ein paar Fotos mit unseren Flaggen gemacht und sind dadurch unter den ganzen älteren Menschen ziemlich aufgefallen. Insgesamt war es aber eine eher inaktive Unternehmung, die sich sehr hingezogen hat.

Um die Titel der Bilder zu sehen müsst ihr sie mal anklicken 🙂

 

 

 

Clara – Frühlingswochenende

Hallo!

In Argentinien wird an diesem Wochenende der Frühling begrüßt. Dazu wird in Realicó jedes Jahr eine „Rural“, eine Landwirtschaftsausstellung, veranstaltet. Und diese habe ich heute, am Samstag, mit meiner Gastfamilie bei schon sehr warmem Wetter besucht.

Auf einem Feld direkt neben der Stadt befindet sich das Messegelände und der Parkplatz war voller Autos. Ausgestellt war alles von Traktoren und Motorrädern über Kleidung bis zu Spielzeug. In einer Halle gab es weitere kleine Stände von lokalen Unternehmen und ähnlichen, wie die Schulen, Bäckereien (da haben wir natürlich zugeschlagen) und die lokale Bank „Banco de La Pampa“. Wie immer habe ich ganz viele bekannte Gesichter entdeckt und wurde neuen vorgestellt. 🙂 Und dann gab es noch die Tiere…

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Vor allem die Stiere fand ich sehr sehr beeindrucken, als sie bei der Versteigerung (erste Bilder) vorgeführt wurden. Sie sahen so unglaublich stark aus! Aber auch die anderen Tiere waren irgendwie überdimensional groß. Und das alles in sehr ländlicher Atmosphäre, es war für mich ein wirklich tolles Erlebnis! Auch Martín hatte seinen Spaß.

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„Nur diejenigen, die es wagen, über ihre Grenzen hinauszugehen, können herausfinden, wie weit sie WIRKLICH gehen können…“ Sergio Bambaren