Hallo!
Meinen allerersten Blogeintrag wollte ich unbedingt noch hochladen, bevor ich am Freitag in ein Flugzeug steige, das mich auf einen anderen Kontinent bringen soll. Es ist um ehrlich zu sein immer noch total unreal, auch wenn dieser ständige Hintergedanke, dass ich bald für 1 Jahr in Argentinien leben werde, schon ewig existiert. Wahrscheinlich kann ich es erst wirklich realisieren, wenn ich in Buenos Aires aus dem Flugzeug steige. Denn dahin fliege ich am Freitag von Dresden aus über Frankfurt.
Da heute in Sachsen die Schule begonnen hat, fragen mich alle, ob ich für diese Woche noch einmal in die Schule gehen muss, und wenn ich verneine fragt sich jeder, was ich denn dann mache. Für mich stellt sich die Frage eigentlich nicht, denn es gibt wirklich noch genug zu tun. Ich bin dabei, Sachen in meinen schon fast vollen Koffer zu legen, um sie anschließend wieder herauszunehmen und mich zu fragen, ob ich sie wirklich brauchen werde. Wahrscheinlich geht es jedem, der für so eine lange Zeit packt, so, dass er sich einfach nicht entscheiden kann, was wirklich wichtig ist in diesem Jahr.
Austauschschüler, die mit dem Rotary Youth Exchange Program ins Ausland gehen, brauchen aber auf jeden Fall einen Blazer für offizielle Anlässe, an dem sie außerdem die Pins der anderen Austauschschüler befestigen können, und natürlich eigene Pins, Buttons, Armbänder etc. aus ihrem Land, die sie wiederum verteilen können. Ich habe Pins von Rotary bekommen, auf denen eine Deutschland- und Argentinienflagge zusehen ist, außerdem vom Land Sachsen kleine Pins mit sächsischer Flagge und Wappen, sowie Buttons. Zusammen mit Nick, dem Austauschschüler aus den USA, der nun in meiner Familie lebt, habe ich Pins aus allen möglichen Bierdeckeln gebastelt. Meine Visitenkarten dürfen natürlich auch nicht fehlen und dann habe ich noch Loom Bandz im Muster der Deutschlandflagge geknüpft. Damit fühle ich mich einigermaßen gut vorbereitet.
Gestern haben meine Eltern für mich eine Abschiedsfeier in unserem Garten organisiert, zu der sie Familie und Freunde eingeladen haben. Wir haben gegrillt, jeder hat etwas zum Buffet beigetragen und alle haben sich super verstanden, so dass es ein sehr sehr schöner Abend geworden ist. Von einigen musste ich mich dann aber natürlich auch verabschieden. 😥 Dafür konnte ich mich über liebe Geschenke freuen, die ich meist erst öffnen darf, wenn ich in Argentinien angekommen bin. Das ist eine sehr süße Idee, wie ich finde. 🙂 Einen gewissen Teddy werde ich natürlich auch nicht vergessen…
In den letzten Tagen muss ich noch einige Dinge besorgen, unter anderem ein paar Süßigkeiten, zusätzlich zu den Gastgeschenken, die ich schon für meine Gastfamilie eingepackt habe. Sie lebt in der kleinen Stadt Realicó, die etwa 9000 Einwohner hat, in der Provinz La Pampa liegt, und sich ungefähr auf einer Höhe mit der Hauptstadt Buenos Aires befindet. Jetzt im Sommer ist es dort übrigens immer fünf Stunden früher als hier in Deutschland.
Agustín, der ältere Sohn meiner Gasteltern, ist schon in Parchim in Mecklenburg-Vorpommern angekommen, wo er sein Jahr verbringen wird. Mein Gastbruder Martín ist neun Jahre alt. Ich habe schon seit ein paar Monaten Kontakt zu der Familie und bin sehr sehr gespannt, sie endlich kennenzulernen.
Doch bis dahin heißt es warten…und packen.
Bis bald, Clara.
„Dort, wohin du gehst, gibt es keine Wege, keine Pfade, du kannst nur deinem Instinkt folgen. Nun musst du den großen Sprung ins Unbekannte wagen und selbst herausfinden: Wer im Unrecht ist. Wer im Recht ist. Wer du bist.“ Sergio Bambaren