ALMA- das Greenhorn in Pennsylvania

Liebe Blogbesucher,

als man mir vor fast vier Wochen erzählte, dass ich am nächsten Tag in die USA fliegen würde, konnte ich es erst gr nicht glauben. Dann fing ich an zu packen.

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Bevor ich es richtig realisiert hatte, befand ich mich schon nach einem langen Flug am winzigen Flughafen in Erie,  in Pennsylvania in der Nähe der großen Seen. Ich wurde herzlich von meiner Gastmutter, die gerade Ferien mit ihrer Familie am Erie-See machte, empfangen. Den folgenden Tag verbrachte ich mit der Großfmilie und einemJasper, einen andern Austauschschüler aus Tansania, an dem See „Beachglass“ sammelnd und in einen Freizeitpark auf verschiedensten Achterbahnen fahrend.

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Am nächsten Tag lernte ich das Zuhause meiner vorläufigen Gasteltern kennen: ein rustikales Haus (von meinem Gastvater selbstgebaut), das sich in der Nähe eines kleinen Dorfes namens Porterville befindet.

Die folgende Woche lernte ich Amerika und meine Gasteltern um einiges besser kennen: Ich (half meinen Gastvater ein bisschen beim Malern in dem Haus, das er gerade allein renoviert) sah zum ersten Mal in meinen Leben Waschbären und Truthähne in freier Wildbahn, besuchte die methodistische Kirche, ich goss das Fundament eine Mailbox, aß Frozen Joghurt und viel Fleisch, lernte ihre erwachsenen Kinder und ihr Enkelkind kennen und führte viele interessante Unterhaltungen über Politik, den Civil War und vieles mehr. Außerdem traf ichch traf Pihla, ein Austauschschülerin aus Finnland, ging auf eine Poolparty und besichtigte meine Schule. Besonders für mich war, der Besuch einer „Fair“, eine Art Jahrmarkt auf dem die Farmer der Umgebung ihre Tiere präsentieren, Kunst, Tiere und Essen ausgezeichnet werden, kommende Richterkandidaten für die Wahl für sich werben und Trunk-Rennen stattfinden.

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Am 20. August fuhr ich das erste Mal in einen typischen, gelben Bus zu meiner Schule. Meine Schule ist eine sehr kleine, christliche Schule, die nur von ungefähr 50 Juniors und Seniors (11/12 Klasse) besucht wird und sich ein bisschen wie eine große Familie sich anfühlt. Ich fühlte mich gleich in der Schule wohl, da ich überall freundlich begrüßt wurde und viele Leute offen auf mich zugingen und mich über Deutschland ausfragten.

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Der Unterricht ist ziemlich anders als in Deutschland und niemand hier hat schon einmal einen Füller gesehen. Die meisten Schüler haben ihre Hobbies hier an der Schule oder arbeiten um sich Geld für das College zu verdienen. Ich spiele an der Schule mit Volleyball und habe dadurch jeden Tag fast zwei Stunden Training. Oft legen wir längere, lustige Schulbusfahrten um zu einem Spiel gegen andere Schulen zu gelangen. So war ich auch schon in Ohio und bin mit dem Bus durch Pittsburg durchgefahren.

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Während meiner ersten Woche an der Schule habe ich eine wundervolle Familie gefunden, zu der ich am Freitag gezogen bin. Seit dem habe ich drei Schwestern und einen Bruder mehr. Meine eine Schwester Kristin ist ein Senior an meiner Schule und mir schon richtig ans Herz gewachsen. Sie und mein Bruder Ryan, der schon aufs College geht,  sind zu Zeit die einzigen, die zu Hause wohnen. Meine älteste Schwester wohnt in Pittsburg und kommt uns häufiger besuchen. Sie teilt meine Leidenschaft für alte Filme und Tanzen. Meine andere Schwester ist seit kurzem verlobt und deshalb habe ich die Ehre eine Hochzeit mit allem „drum und dran“ mit vorzubereiten.Mein Gastvater ist Pastor an einer kleinen Kirche direkt neben unserem Haus. Es ist eine Freikirche von nicht einmal 50 Mitgliedern, die wohl der Baptist-Church am ähnlichsten ist.  

Hier gibt viele Leute, die Trucks, Motorräder und alte Autos vergöttern. So kam es, dass ein Mann aus unser Gemeinde, der schon 49 Bundesstaaten mit dem Motorrad erforscht hat, Kristin und mich mit seinem neuerstandenen Auto mitgenommen hat. In diesem alten Mustang mit lauter Musik und dem Wind im Gesicht die Highway lang zu fahren, war einfach unglaublich.

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Mein Gegend ist sehr ländlich und ist der Inbegriff von Country für Amerikaner.  In meiner Schule kommen eine Menge Menschen in Cowboystiefeln in die Schule, Country Musik ist weit verbreitet und zur nächsten großen Farm muss man auch nicht lange fahren.

Ein anderes Erlebnis, welches mich dieses typische Countryleben kennenlernen ließ, war das Ansehen von einem Autowettrennen in einem staubigen Ring, mit dröhnenden Motoren und der typischen schwarz-weißen Flagge.

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Sehr beeindruckt hat mich auch das Betrachten von Bullrides. Die Aufgabe ist simple, aber trotzdem ziemlich gefährlich. Die Reiter müssen sich mindestens  8 Sekunden auf einem springenden Bullen halten, dann haben sie gewonnen. Als Schutz bekommen sie entweder einen Helm oder sie treten, ganz klassisch, nur mit Cowboyhut an. Bei meinem Wettkampf hat es nur ein Reiter geschafft sich lange genug auf dem Bullen zu halten und ein anderer wurde so stark vom Bullen getroffen, dass er halb getragen vom Platz ging.

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Meine Schwester bezeichnet sich selbst im Gegensatz zu ihrer Schwester, die Pittsburg wohnt, auch immer als Country-Girl und arbeite um sich das Geld fürs College zu verdienen zwei Tage die Woche auf einer Farm. Einmal habe ich sie schon mit dahin begleitet und geholfen über 1000 Kühe zu melken.

Mittlerweile habe ich auch die Möglichkeit gefunden etwas auf der Flöte im Gottesdienst und während der Andacht zu spielen. Die Kirchenmusik (Worshipmusic) ist ziemlich anders als in Deutschland und gibt es sogar im Radio. Für viele Menschen hier spielt der Glaube eine riesige Rolle in ihrem Leben und dabei ist es den meisten mehr wichtig die Bibel zu studieren. Ein wichtiger Bestandteil für sie ihren Glauben auszuüben ist auch Mission. Aus diesem Grund bietet die Schule über Ostern auch eine Missionsreise in die Domenikanische Republik an. Dort helfen die Schüler Kindern und Jugendlichen, die unter Hunger leiden, bauen Schulen auf und versuchen ihnen dabei ihren Glauben näher zu bringen.

Letztes Wochenende habe ich eine Familie mit vier Töchtern wieder besucht und ein letztes Mal ihren soll benutzt . Die Mädchen sind auf einer öffentlichen Schule und haben mich zu ihrem Homecoming- Ball(von der Schule) im Oktober eingeladen. Dafür haben sie mir ihre Kleider präsentiert und danach haben wir uns einen schönen alten Film angesehen.  Ich bin sehr gespannt wie so ein Schulball abläuft und noch mehr Menschen von öffentlichen Schulen kennenzulernen um die Unterschiede zwischen den Schulen zu erkennen.

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Die letzten Tage war ich mit meinem Senior-Jahrgang auf einer Wilderness Trip. Wir haben ohne Zelte, auf/ unter Planen übernachtet, uns Essen auf Campingkochern zubereitet und abends Marshmallows mit Schokolade und Keksen am Lagerfeuer  mit Gesang und Gitarre genossen. Tagsüber waren wir wir an Felsen klettern, haben Höhlen angeschaut und gewandert. In den Tagen habe ich meine Klasse wesentlich besser kennengelernt und habe jetzt das Gefühl nicht mehr „der Austauschschüler“ zu sein, sondern ein Teil der Klasse.

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Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr denkt ab und zu mal an mich.

Liebe Grüße  Alma

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